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Mit Kandare..??
Hier muss ich vielleicht kurz erklären
welcher Art Kandare ich benutze,
weil es sehr unterschiedliche Arten
von Kandaren gibt, von denen ich die meisten
für gänzlich ungeeignet für Freizeitpferde
erachte: Meine "Standard"-Kandare (eine gut
erhältliche, nicht teure Westernstange) ist
relativ dünn, mit zum Pferd
passender (bei meinen Pferden mittlerer bis
hoher) Zungenfreiheit, und aus
(nicht rostfreien, dunklem) Eisen,
was dem Pferd nicht so unangenehm im Maul
ist. Die Anzüge sind relativ kurz
und behindern nicht beim Grasen. Bei
Pferden, die mit den Lippen nach den Anzügen
der Kandaren schnappen und dabei den Hals
verdrehen (eine Angewohnheit meiner alten
Stute Ligeira) muss man eine S-förmige
Kandare benutzen, die das unmöglich macht
(hier gibt es geeignete spanische). Dazu
wird obligatorisch eine passende
Kinnkette an entsprechenden
Haken eingeschnallt. Leider sieht man nicht
selten Kinnketten oder -riemen in einer
Weise verkehrt eingeschnallt, die zeigen
dass der entsprechende Reiter die Kandarenwirkung
nicht verstanden hat. |
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Das originale GREG-DARNALL-BIT, L063, mit
beweglichen Schenkeln, medium port, long shanks, erfunden
ca. 1972, schwarzer (nicht rostfreier) Stahl. Ich
kenne mich nicht in der Geschichte des Westernreitens aus,
aber es kann gut sein, dass es das erste Kandarengebiß
überhaupt mit beweglichen Schenkeln war. Oder schon die
verfeinerte, auf's "Wesentliche" reduzierte, kondensierte
Variante. In Europa gab es ähnliche jedenfalls nicht. Zu verwenden nur mit doppeltem/dreifachem Leder-Kinnriemen, oder noch besser breiter "englischer" Kinnkette (verflochtene Glieder), die vermittelst der bekannten Haken an den im Bild oberen Ösen befestigt wird, also wo auch das Kopfstück befestigt ist! In den oberen Ösen, nicht in der Mitte - das wäre, wenn vierzügelig geritten werden soll, der Ring für die (optionalen) "Trensen"-Zügel -- was zur Gewöhnung an das Gebiß, auch bei unruhigen Pferden allgemein, sich stets empfiehlt! |
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Heute meist als Fernost-Kopie ("KS" SS/BS
Medium Port Bit - 25055, nichtrostend, mit kürzeren
Schenkeln; ideal ist 4 Zoll Länge) gekauft. Lieblingsgebiß tausender Araberpferde, u.a. (ich habe jedenfalls noch von keinem Araberreiter gehört der nicht für sie schwärmt, wenn er sie kennt). Dasselbe Prinzip gibt es auch bei portugiesischen Kandaren. |
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Für Pferde die keine Zungenfreiheit
brauchen, eine der besten Freizeitpferde-Kandaren
für gut ausgebildete Pferde und Reiter mit feiner Hand ist
das Billy-Allen-Bit (Short Shanks). Mit voll
beweglichen Schenkeln, doppelt gebrochene Stange. Die
Stangenglieder sind aber aufgrund ihrer Konstruktion nur
minimal, d.h. rd. 10-15° beweglich, können somit keine
"Nußknackerwirkung" aufbauen (wie beim "Snaffle with
shanks", und sind drehbar. Schon vor Jahren in der
Freizeitreiterakademie (C.Penquitt) als "Ziel der
Ausbildung" empfohlen. |
Kleine Anmerkungen
***) Es ist kennzeichnend für Leute mit fehlgeleiteten Ehrgeiz, nicht bloß bei Reitern, anstatt bei dem, was oder wie man selbst etwas macht, den "Stein der Weisen" in gewissen Ausrüstungs-Teilen zu suchen, so auch dem optimalen oder einzig wahren Kappzaum, Sattel oder Gebiß. Ich hielt jahrzehntelang (und halte eigentlich immer noch) das Pluvinel für den besten Kappzaum, finde inzwischen diese Frage aber nicht mehr so wichtig. Sicher ist es nicht so einfach, und war früher noch schwieriger, einen geeigneten Kappzaum zum Longieren zu finden - aber ich bin der Ansicht, dass insbesondere junge Pferde gemeinhin sowieso viel zu viel und dazu noch falsch, d.h. gesundheitsschädigend longiert werden! Man kann ein Pferd sehr gut ausbilden, sehr rittig und wendsam bekommen, ohne es jemals im Leben longiert zu haben. Viel besser sollte man es als Handpferd ins Gelände, beim Spazierengehen, Joggen oder (wenn es gar anders nicht geht und abseits von Straßen) Fahrradfahren mitnehmen! Zum Reiten ist es nahezu gleich, ob man, wenn man keinen guten Kappzaum hat, ein feines Halfter, Bosal, Lindel, oder geflochtenes Noseband/Tie-down mit daran geschnallten Zügeln verwendet - solange es dem Pferd gut passt und keine Scheuerstellen auf der Nase verursacht. Nur Knotenhalfter würde ich wenigstens nicht gleich zu Beginn verwenden (und deren Passform ist besonders schwierig weil die Knoten häufig an den falschen Stellen sitzen). |