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TAUNUSREITER (c) Frank Mechelhoff 2014 - Kopien speichern nur zum privaten Gebrauch zulässig Siehe Copyright-und Kontakt-Hinweise Neu November 2015 |
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Mit Kandare?
Hier muss ich vielleicht kurz erklären
welcher Art Kandare ich benutze,
weil es sehr unterschiedliche Arten
von Kandaren gibt, von denen ich die meisten
für gänzlich ungeeignet für Freizeitpferde
erachte: Meine "Standard"-Kandare (eine gut
erhältliche, nicht teure Westernstange) ist
relativ dünn, mit zum Pferd
passender (bei meinen Pferden mittlerer bis
hoher) Zungenfreiheit, und aus
(nicht rostfreien, dunklem) Eisen,
was dem Pferd nicht so unangenehm im Maul
ist. Die Anzüge sind relativ kurz
und behindern nicht beim Grasen. Bei
Pferden, die mit den Lippen nach den Anzügen
der Kandaren schnappen und dabei den Hals
verdrehen (eine Angewohnheit meiner alten
Stute Ligeira) muss man eine S-förmige
Kandare benutzen, die das unmöglich macht
(hier gibt es geeignete spanische). Dazu
wird obligatorisch eine passende
Kinnkette an entsprechenden
Haken eingeschnallt. Leider sieht man
nicht selten Kinnketten oder -riemen in
einer Weise verkehrt eingeschnallt, die
zeigen dass der entsprechende Reiter die Kandarenwirkung
nicht verstanden hat. |
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Für Pferde die keine Zungenfreiheit
mögen, eine der besten Freizeitpferde-Kandaren für
gut ausgebildete Pferde und Reiter mit feiner Hand ist das
Billy-Allen-Bit (Short Shanks). Mit voll beweglichen
Schenkeln, doppelt gebrochene Stange. Die Stangenglieder
sind aber aufgrund ihrer Konstruktion nur minimal, d.h. rd.
10-15° beweglich, können somit keine "Nußknackerwirkung"
aufbauen, und sind drehbar. Schon vor Jahren in der
Freizeitreiterakademie (C.Penquitt) als "Ziel der
Ausbildung" empfohlen. Natürlich nur mit
doppeltem/dreifachem Leder-Kinnriemen, oder noch besser
"deutscher" Kinnkette (mehrgliedrig) zu verwenden, die
vermittelst der bekannten Haken an den im Bild oberen
(Kopfstück-) Ösen befestigt wird. Dies sind günstige
Nachbauten aus Fernost; das Gebiß stammt ursprünglich von
Greg Darnell (USA). |
Kleine Anmerkungen
***) Es ist kennzeichnend für Leute mit fehlgeleiteten Ehrgeiz, nicht bloß bei Reitern, anstatt bei dem, was oder wie man selbst etwas macht, den "Stein der Weisen" in gewissen Ausrüstungs-Teilen zu suchen, so auch dem optimalen oder einzig wahren Kappzaum, Sattel oder Gebiß. Ich hielt jahrzehntelang (und halte eigentlich immer noch) das Pluvinel für den besten Kappzaum, finde inzwischen diese Frage aber nicht mehr so wichtig. Sicher ist es nicht so einfach, und war früher noch schwieriger, einen geeigneten Kappzaum zum Longieren zu finden - aber ich bin der Ansicht, dass insbesondere junge Pferde gemeinhin sowieso viel zu viel und dazu noch falsch, d.h. gesundheitsschädigend longiert werden! Man kann ein Pferd sehr gut ausbilden, sehr rittig und wendsam bekommen, ohne es jemals im Leben longiert zu haben. Viel besser sollte man es als Handpferd ins Gelände, beim Joggen oder wenn es anders nicht geht, meinetwegen (abseits von Straßen) sogar Fahrradfahren mitnehmen! Zum Reiten ist es nahezu gleich, ob man, wenn man keinen guten Kappzaum hat, ein feines Halfter, Bosal, Lindel, oder geflochtenes Noseband/Tie-down mit daran geschnallten Zügeln verwendet - solange es dem Pferd gut passt und keine Scheuerstellen auf der Nase verursacht. Nur Knotenhalfter würde ich wenigstens nicht gleich zu Beginn verwenden. |