TAUNUSREITER
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NEU Oktober 2016 /update Mai 2025
Die Cimia
CIMIA, Khorsheets ersehntes erstes
Fohlen, erlebte beinahe einen Fehlstart und musste wegen einer
Huf- und Beinverletzung nach der Geburt in die Gießener
Pferdeklinik. Ich trug sie durch die alten Klinikanlagen und
versprach, für sie ihr Leben lang Spezialbeschläge zu machen,
auch wenn sie nie reitbar wäre, und war vom Warten schon fast
verzweifelt, bis der Oberarzt erschien und die OP durchführte, Samstag
nachmittag, dabei den diensthabenden
Studentinnen, die das Fohlen festhielten, in launiger Stimmung
passend zum Fall kleine Prüfungsfragen stellte. Zu mir sagte er,
"Wenn sie das nicht sehen können, müssen sie rausgehen",
also passte ich lieber weiter auf Khorsheet auf, die
vertrauensvoll alles im Blick hatte. Er machte einen
ausgezeichneten Job. Von der Verletzung blieb bloß eine längere
Narbe übrig, und ihr Huf wuchs ganz normal.
Als Rehabilitationsprogramm (und weil wir das
überhaupt viel machen), haben sie wir viel zum Reiten
mitgenommen, sobald die Verbände ab waren bzw. 32 Tage nach
ihrer Geburt. In der Regel machen wir mit Fohlen nach je 30-45
Min. Rast, die meisten Ritte waren um 7-10km lang, angefangen
haben wir mit 2-4. Verglichen mit den anderen Fohlen blieb sie
das erste Jahr etwas klein, weil die Ausheilung der
Beinverletzung zweifellos Wachstumssubstanz kostete -
vorübergehend.
Ihr Vater ist der (ebenfalls) leistungsgeprüfte, leider 2023
gestorbene, ASWADU. Mit 5 Jahren haben wir die Kleine
eingeritten. Erstens ist das so unsere Regel, und zweitens war sie
mit 4 dann zwar körperlich kräftig, aber mental doch nicht
"erwachsen" genug. Sie verträgt sich ganz lieb mit ihrer kleinen
Schwester und ist eine Seele von Pferd, unsere kleine - große
Cimia... Beim Galoppieren unterm Reiter buckelt sie genauso gern rum
wie ihre Mama (die das mit jetzt 21 Jahren nur noch selten macht),
spielt das wilde Pferd, aber ohne ihren Reiter in Schwierigkeiten
bringen zu wollen.
Im August 2022 ging Cimia ihren ersten Distanzritt, 63 km in
Steckenroth, ein schwerer Ritt. Seit 30 Jahren gehe ich mit
Pferden hier gerne hin für den ersten Distanzritt, weil es hier
gleich richtig lernen, und wir machten es auf "alte" Art: Auf
Khorsheet Freitag hin- und Sonntag zurückgeritten (eine Strecke etwa
32-35 km in 4- 4 ½ Std. Reitzeit) mit Cimia und Witezza als
Handpferd (für den Jährling war es die erste Übernachtung "in
der Fremde"). Cimia lief am Wettkampftag fleißig und
hervorragend, ging 3x aus dem Vetgate vom Platz wieder weg auf die
nächste Runde ohne mit der Wimper zu zucken: Gerittenes Tempo 5.4,
nur 9 Minuten hinter den Schnellsten, 3. Platz! Ein guter Start für
die Zuchtleistungsprüfung Distanzreiten!
Stark und schön, das Cimiapferd!
Mittlerweile (Herbst 2024) hat sie diese mit 77,1 Punkten
absolviert. 3 Punkte weniger als ihre Mutter, aber sie musste
auch den schwereren Reiter tragen. Hier sind wir auf ihrem 8.
Distanzritt, mit 96 km dem bisher längsten, "Von Turm zu Turm",
veranstaltet vom Feuerkreis. Wir waren 8:25 Std. unterwegs (plus
Pausen), Tempo 5.3, 3. Platz.