taunusreiter TAUNUSREITER
(c) Frank Mechelhoff 2005 - Kopien speichern nur zum privaten Gebrauch zulässig
Verwendung der Bilder in eigenen Websites oder zu geschäftlichen Zwecken ohne meine schriftliche Genehmigung nicht gestattet
Kontakt: taunusreiter at yahoo. de


Update 01. Juli 2014
 

Wanderreiten am Rhein

Burg Maus

Reitwanderwege im Rheingau                  

Wer entlang des Rheins, mit Blick auf den Fluß reiten will, wo auch die schönsten Wege sind, muss verdammt dicht dran entlangreiten. Man wird automatisch auf den

Rheinhöhenweg (rechtsrheinisch) "RP"-Wanderpfad (heute "Rheinsteig")

treffen. Dieser Weg ist abschnittsweise eigentlich für Fussgänger gedacht und deshalb sehr schwierig, oder hat gar unpassierbare Abschnitte. Aber dazwischen ist es ein absolutes landschaftliches Highlight.

Ich will hier keine Werbung für diesen Weg machen sondern eher vor den Schwierigkeiten warnen, damit nicht jemand unvorbereitet hineintappt.
Die Wegzustände können außerdem je nach Witterung stark schwanken.

Reiten am Rheinsteig

Man benötigt:

- ein absolut trittsicheres, kleines (<1,60m) nicht zu schweres (<500kg) Pferd
- Beschlag mit Griffen bzw. Stiften (rutschsicher auf Felsen), Plastiks mit starkem Profil oder barfuß. Bei Nässe ist vom Bereiten trotzdem abzuraten, da der Schieferboden sehr rutschig wird. Hier können dann auch die mit SG 3-4 gekennzeichneten Wege gefährlich werden.
- die Naturparkskarten 1:25.000 (NP Nassau, grüne Serie)
- einen unerschrockenen aber trotzdem vorsichtigen Charakter bei Pferd und Reiter.

Die Schwierigkeitsgrad (SG-) Klassifikationen sind in etwa (erstmals eingeführt 2002 - heute Standard OpenStreetMap HorseScale)
1 - anspruchslos/ keinerlei Schwierigkeiten
2 - Vorsicht angeraten
3 - Nur für geübte/ Weg beträchtlich schmal oder ausgesetzt
4 - Gefährlich/ Weg schwierig, schmal und gefährlich
5 - Weg unpassierbar/ Lebensgefahr

Zusätzlich ist - für Wanderreiter selbstverständlich - größte Rücksichtnahme auf andere Erholungssuchende/Fußgänger erforderlich, denen an Engstellen Vorrang gebührt. Auch wenn (weder für Hessen noch für Rheinland-Pfalz) keine "Mindestbreitenregelung" das Bereiten des Weges, oder Führen eines Pferdes an der Hand auf diesem gesetzlich verbietet.

Ich habe Teile des Rheinsteigs zuletzt im Oktober 2013 abgeritten, und es gab immer nur freundliche Begegnungen mit Fußgängern wie auch mit Mountainbikern. Dennoch sollte man nach Möglichkeit immer die verkehrsschwache Zeit für den Abritt wählen, denn die Wege sind in der Ferienzeit und an Sonntagen gut besucht und man will zu Pferd in kein Fußgänger-Gedrängel hineingeraten.

Folgendes habe ich meinen Reiseaufzeichnungen entnommen.

RHEINREITER-NOTIZEN über den Wegeszustand (Mai 1995)

RP-Wanderpfad (rechtsrheinisch)
(Strecke wurde mit griffigem Alu-Beschlag abgeritten)

Eiserne Hand - Lorch:  Mäßig steil, guter Weg ü. mehrere KM
Nach der Waldrodung halblinks.
Durch die Weinberge guter Grasweg.
Eingetr. Kürzeweg (Pfad) nicht gefunden
Nach Lorch hin Schotter (2)

Lorch - Lorchhausen:  Aus dem Ort Fahrweg (Hohlweg versperrt bzw. eingezäunt)
zur Ruine Nollig erst Grasweg, dann Burgpfad m. Serpentinen, schmal u. steil (4). Weg unterhalb Nollig sehr hart.

Lorchhausen - Kaub:  sehr schön, unbefestigt. Relativ eben bis z.Abstieg ins Niedertal. Sehr enges, steiles Tal (direkter Aufstieg unmöglich)
WW führt steil bergauf. Dann sehr schöner, 1m schmaler Weg bis zur Höhe (2-3); 2m breit bis Kaub (schön). Mäßig bergab.

Kaub - Dörscheid:  Str. durchs Blüchertal. Durch die Weinberge Asphalt. Nach der letzten Wendeplatte beginnt ein 0,8-1m breiter, mäßig steiler Pfad. Zunächst 4m tiefe Treppe m. Geländer. Dann Engstellen u. Felsplatten (4-5), Vorsicht! (es gibt einen Alternativweg weiter oben)
Weiter oben wieder breiter, hier 2x leichtere Felsplatten (3)

Dörscheid - Roßstein:  Zuerst Wiesenweg 2m breit, dann 1,2m Fußweg (2-3). Felsplatte, sehr ausgesetzt (3-4), Serpentinen bergab (3-4), ca. 500m vor Roßstein 1,5m tiefe, scharfkantige Felsstufe bergab (5=unpassierbar!)

Roßstein - Alteburg:
Abstieg m. Serpentinen, Felsplatten (4), danach etwas breiter und gut reitbar.

Verifiziert Okt. 2013:

Treppen

St.Goarshausen - Nochern :  Gleich vor dem Friedhof links Treppen hoch. Sehr steiler u. schmaler (1m) Pfad m. einigen Steinstufen (teils zerfallen) u. engen Wendungen, jedoch nicht sehr ausgesetzt (4). Nach 1.Drittel: gemauerter Engpaß mit Wendung (ca. 80cm) - nicht f.breites Gepäck, oder ebensolche Pferde! Nach 2/3 Abzweig links (Rabenacksteig) liegen lassen; dieser geht nach 200m in einen Klettersteig mit Leitern über.

Abstieg über Burg Maus nach Wellmich:  schmaler Pfad, mäßig steil bergab mit 20 Serpentinen (3) u. Kürzewegen, aber nicht ausgesetzt. Ab Burg 2m-Fahrweg m. Feinschotter, gut, noch 12 Serpentinen

Ergänzung Mai 2000:

Wellmich - Prather Höhe:  Alter Weinbergspfad existiert nicht mehr. Fahrweg (2m) in mehreren Serpentinen, zu Anfang leicht geschottert; weiter oben gut. Immer den Serpentinen durch den Wald folgen. Im oberen Bereich 2x umgestürzte Bäume (springen!, 80cm). Ansonsten 2.

Prather Höhe - Oberkestert:  Nach der Grillhütte am Waldrand WW folgen. Feldweg ca. 1km hinab; dann scharf rechts entlang der Pulsbachhöhe. Der Weg wird schmal. Eine ausgesetzte Felspassage (3-4) hoch über der Pulsbachklamm mit schönem Talblick. Dann wird der Weg wieder leichter, bis zu einer schmalen Holzbrücke über einen Querbach (1m Breite, 400kg Pferd geprüft), die vorsichtig passiert werden muß. Hinter der Hauptbrücke unbefestigter Fahrweg bis nach Oberkestert.

Pulsbachklamm

Oberkestert - Lykershausen:  Asphaltweg aus Oberkestert hinaus, erst eben, dann steil bergab (zwischendurch Rastplatz mit Grillhütte). An der Serpentine den unbefestigten Fahrweg rechts das steile Tal hinauf (der alte Fußpfad den Rücken hinauf ist nicht mehr vorhanden). überall alte Weinbergsmauern. Auf dem Sattel verwildernde Streuobstwiesen (schöner Rastplatz). Abzweig nach Lykershausen, oder unbef. Fahrweg (2) zur Hindenburghöhe (Aussichtspavillon) und ins Wöhrsbachtal. Entlang diesem nach Lykershausen. An einer alten Bruchsteinbrücke geht ein Wegansatz Richtung Rhein, der aber nach ca. 500m schmal wird und zuwächst (der ursprüngliche Weg nach Burg Liebenstein?)
 
Lykershausen - "Feindliche Brüder":  Fahrweg durch Feld und Wald, zuerst Schotter, dann schmaler Weg auf der rheinabgewandten Seite des sehr schmalen Gebirgskammes Richtung Burgen Liebenstein und Sterrenberg. Dann Fußweg, nicht sehr schwierig, 2-3. (Okt. 2013: Neuerdings Zaun/ 3-facher starker Elektrodraht für Wildeinhegung ohne geeigneten Durchlass für Radfahrer oder Berittene!) Auf beiden Burgen Rastmöglichkeit/ Restaurants.

Burgrestaurant

Burg Sterrenberg - Filsen:  Von Sterrenberg hinunter nach Bornhofen durch schmalen Torbogen und Treppen = Fußweg (zu Pferd nicht probiert, da unpassierbar erschienen).
Fahrweg hinab ins Tal (Sträßchen), und dies 400m hinauf.
(Okt. 2013:) Der schmale WW links auf die Bornhofer Höhe ist einer vielstufigen, steilen Holztreppe gewichen, die zu Rad oder zu Pferd nicht mehr passiert werden kann. Offenbar bewusste, leider aber rechtswidrige Aussperrung dieser Benutzergruppen! Daher muss man nun die Straße noch 1km weiter ansteigen, d.h. in eigentlich verkehrter Richtung bis zum nächsten auf die Höhe führenden Fahrweg) und um den Bornhofer Berg. Auf der Feldhöhe von Kamp scharf links: schmaler Pfad zwischen abgezäuntem Feld und Rheinhang, teils leicht verwachsen, 2-3. Wie fast überall, wuchern auch hier die Hänge, ehedem Weinberge und Obstbaumwiesen, mehr und mehr zu. Ein Hinweisschild macht auf den Tatbestand aufmerksam. Karstwiesen (teilw. Ziegenweiden) bis zum Filsener Ley. Prozessionspfad hinab nach Filsen.

"Waldweg" über Osterspai nach Braubach:  Weg schmal, 2, im letzten Drittel 3 - ziemlich rutschig - zur Florianshütte (unterhalb Schl.Liebeneck): schön gelegen, ausreichend Platz für Rast (Pferde, Parkplätze), leider an Wochenenden immer ziemlich voll. Leicht befestigter Fahrweg
Am Rheinberg Getreidefelder u. Obstbaumwiesen (teilw. eingezäunt). Am Kipplei wird der Weg sehr schmal und kommt bis fast an die Bahn hinunter (2-3). Im Gründling (alte Weinbergsmauern!) gehts steil wieder hinauf. Sehr malerisch fällt der Weg dann in die eindrucksvolle Dinkholder Schlucht. Urwaldartige Szenerie, mächtige alte Laubbaumriesen. Reichlich Windwurf, aber der WW ist leidlich geräumt.
Der Weg war einst als Fahrweg angelegt, ist aber ziemlich verfallen und meist nur 1m breit. Ein bis zwei enge Stellen, und umliegende Bäume, aber keine größeren Probleme (2/ 2-3).
Dann auf steiler Höhe, Aussichtspavillon mit Blick auf die Marksburg. Hier geht ein schmaler Weg hinab nach Braubach, der zuerst gefährlicher aussieht als er ist (2-3). Einige Serpentinen, kleine umliegende Bäume.


- zurück zur Homepage -