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Neu 12. August 2009       Update Feb. 2013

Der Freizeitreiter-Knigge - TRAIL RULES für REITER

Die "12 Gebote des Geländereiters"

Geländereiten

1. Freizeitreiter reiten nicht zu dritt auf dem 1., 2. und 3. Hufschlag in der Reithalle ihre Pferde trocken und halten dabei "Kaffeekränzchen" während andere sich bemühen ernsthaft mit ihren Pferden zu arbeiten. Wenn Du noch keine Ahnung von Bahnregeln hast, ist das keine Katastrophe, solange Du die wichtigste von allen kennst: Rücksichtnahme auf andere!

2. Freizeitreiter reiten nicht „Hufschlag“ auf unbefestigten Waldwegen, damit andere Waldbesucher gleich sehen dass hier geritten wird, sondern nebeneinander, so dass Bodenerosion vermieden wird, und man sich beim Reiten unterhalten kann. Auch den Pferden ist das viel lieber so.

3. Generell wird nicht in der Fahrspur sondern dem Grasstreifen geritten, außer das Gras steht dort sehr hoch. Bei Begegnungen mit Fußgängern ist der Reiter der Ausweichpflichtige. Reite deutlich erkennbar zur Seite, damit der Entgegenkommende erkennt dass Du ihn siehst und Dein Pferd voll beherrschst, und lass dem Fußgänger den „besseren“ Weg. Auch dem Radfahrer ist das harte Wegstück meist lieber als der Randstreifen. Wenn Ihr zu zu zweit nebeneinander reitet, reiht Euch bei Begegnungen mit Fußgängern hintereinander ein. Auf engen Wegen, bleib in einer passenden "Haltebucht" stehen, und biete dem Fußgänger zumindest den Vortritt an!

4. Freizeitreiter reiten nicht auf, sondern halten Abstand zum Vordermann. Überholt wird nur auf Ansage ("ich reite auf der linken/rechten Seite vorbei") und auf ausreichend breiten Wegen. Freizeitreiter halten ihre Pferde in dieser Situation am Zügel und am Schenkel soweit es nötig ist, damit sie nicht nach anderen Pferden beißen oder schlagen. Wenn der Reiter sein Pferd immer vor dem Schenkel hat, wie es eigentlich sein sollte, kann es nicht nach hinten ausschlagen - sonst ist daran weniger das Pferd als der Reiter schuld!

5. Wenn Du mit anderen ausreitest, lass nie die Tuchfühlung zum Vordermann abreissen, sondern reite im selben Tempo mit maximal einigen Pferdelängen hinterher. Wenn Du kein Vertrauen in die Tempogestaltung des Vorreiters hast, reite einfach woanders mit. Wer noch nicht in der Gruppe reiten kann, sollte es in einer Anfängergruppe lernen, und nicht lauter erfahrene Reiter zum Warten zwingen. Sonst wird man nie mehr eingeladen. Ist das Tempo der Vorderleute definitiv zu schnell für's eigene Pferd oder Reitenkönnen, melde Dich so deutlich von der Gruppe ab, dass sie nicht auf die Idee kommen Dich zu suchen. Versuche nicht auf Gesellschaftsritten mitzuhalten wenn Du Dein Pferd nicht genügend trainiert hast.

6. Bei Wegen die in der Mitte zuwachsen, und die außer anderen Reitern kaum jemand benutzt, brechen Freizeitreiter im Vorbeireiten Zweige ab, damit sie selbst und andere bei zukünftigen Gelegenheiten auch wieder schnellere Gangarten reiten können ohne sich zu ducken. Aus demselben Grund steigt man auch ab und räumt Hindernisse beiseite die nicht zu schwer sind, und die man schlecht springen kann. Freizeitreiter versuchen immer, reitbare Wege offen zu halten -- es werden auch von alleine immer weniger.

7. Freizeitreiter schauen auch ab und zu nach hinten, ob da nicht jemand kommt der schneller unterwegs ist - seien es Jogger, Radfahrer oder andere Reiter - und lassen genug Platz zum überholen. Merke: es gibt, genau wie beim Autofahren, immer Leute die schneller oder langsamer sind als man selbst. Wenn mein Pferd es nicht erträgt dass andere vorbeireiten, muss ich es noch weiter ausbilden und in der Zwischenzeit besondere Rücksicht üben. Keineswegs darf ich erwarten dass andere ihr Pferd hinter meinem zurückhalten, weil mein Pferd sich aufspult. Natürlich muss auch der Überholende Rücksicht üben und darf nicht im wilden Galopp oder mit zu wenig Abstand vorbeipreschen.

8. Reiter die selbst Pferde halten, zäunen keine in der Karte ausgewiesenen Wege ab, auch nicht solche die kaum benutzt werden. Reiter zäunen keine Wiesen ein bis zum angrenzenden befestigten Weg, sondern lassen einen Randstreifen zum Reiten frei. Ein Meter rechts und links gehört immer zum Weg, nicht zur Wiese oder zum Acker. Reiter die selbst Heu machen, stellen ihr Mähwerk so ein, dass es nicht immer wieder in die Erde hackt und die Grasnarbe aufreisst, oder die Grasspitzen nachher so kurz stehen dass die Augustsonne sie verbrennt, denn dadurch wird weder mehr, noch besseres Heu geerntet. Reiter die selbst Pferde halten, können es vertragen wenn andere Reiter ein kurzes Stück über ihre Wiese reiten, um abzukürzen oder ein Stück Asphalt zu meiden. Wenn sie es in gesitteter Gangart tun und nicht in breiter Front das Gras niedermähen, denn das ist verboten.

9. Im Gelände reitet man niemals mit Hilfszügeln die direkt auf das Gebiß wirken, oder atembeengender Zäumung. Als Grundregel gilt bezüglich der Ausrüstung: Je weniger, desto besser. Das gilt auch für Beschlag/ Hufschutz. Ein Beschlag der möglichst wenig Übel auf Wegen und Wiesen anrichtet, schadet den Gelenken des Pferdes am wenigsten. Stollen nie, Stifte nur wenn durch die Trockenheit des Bodens besonderer Gleitschutz erforderlich ist. Freizeitreiter sehen die Spuren ihres eigenen Pferdes selten wieder wenn sie in der nächsten Woche an derselben Stelle wieder vorbeikommen.

10. Freizeitreiter lassen ihre Pferde nicht tagelang in der Box stehen, bloß weil es regnet und die Koppeln vermatscht werden Ist solches zu befürchten, sollte ich mich mal ganz dringend nach mehr Flächen für mein Pferd umsehen! Am besten stehen die Pferde überhaupt draußen.

11. Als Reiter mit einem BMI über 25 sollte ich mir mal überlegen ob ich auf meinem Pferd ein gutes Bild abgebe, was ich tun kann dass sich das bessert, sogar günstiger ist als einen Maßsattel anfertigen zu lassen, dafür aber mehr Mühe macht und Selbstdisziplin erfordert. Wer möchte schon gern ein unsportlicher Reiter auf einem sportlichen Pferd sein? Auch als normalgewichtiger Reiter sollte ich auf längeren Schrittreprisen, besonders bergab, zur Entlastung des Pferdes absteigen und führen, denn geritten ist nicht schneller.

12. "Profi-Beritt" bedeutet nicht dass das Pferd unreitbar, oder nur durch "Experten" reitbar wieder zurückkommt. Wer hätte mehr Zeit das Jungpferd auszubilden als der Freizeitreiter selbst? Wenn ich selbst vor der Größe oder Schwierigkeit einer Aufgabe zurückschrecke: ist es dann besser sie jemand zu übertragen der das "alles easy" findet, also vermutlich ein Ignorant ist? Oder jemand den ich durch Zeitvorgaben, bis wann mein Pferd etwas "können" muss, unter Druck setze?


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